Fast mapping im natürlichen L2-Erwerb
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„Gib’ mir den Glopp!“ – „Where is the swop?“ Wie häufig müssen Kinder neue Wörter hören, um sie so zu behalten, dass sie sich nach einem Tag oder einer Woche noch erinnern, was mit ihnen gemeint war? Fast mapping bezeichnet einen zentralen Lernmechanismus im Lexikonerwerb, in dem Wortform und Bedeutung miteinander verbunden werden. Bislang war fast mapping nur für die Erstsprache bei 12-18 Monate alten Kleinkindern bekannt. Die Arbeit rückt diese Lernstrategie in den Kontext des Wortschatzerwerbs in der Erst- und Zweitsprache. Erstmalig wird eine in diesem Forschungsbereich längst überfällige Begriffsbestimmung und ein Forschungsüberblick geliefert. Obwohl von vielen Gemeinsamkeiten beider Spracherwerbsformen ausgegangen wurde, fehlte bisher der empirische Nachweis. In neun longitudinal angelegten Testdesigns konnte die Übertragung von fast mapping auf den Zweitspracherwerb in einer deutsch-englisch bilingualen Kindertagesstätte empirisch nachgewiesen werden. Diese Sprachlernstrategie ist sowohl bei älteren Lernern in der Erstsprache Deutsch als auch in der Zweitsprache Englisch gültig. Darüber hinaus erfolgte ein systematischer Vergleich und eine Einschätzung der beeinflussenden Faktoren auf den fast mapping-Prozess. Der vorliegende Band ist international die erste Monographie zum Thema fast mapping, die einen bedeutenden Beitrag zur L1- und L2-Wortschatz-Erwerbsforschung und konkrete Ansatzpunkte für zukünftige Studien im Bereich des Lexikonerwerbs und des fast mappings liefert.