Schweizerlieder
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Der Philosoph, Theologe und Schriftsteller Johann Caspar Lavater (1741–1801) zählte zu den Anhängern der „Sturm- und Drang“-Bewegung und pflegte Kontakte zu namhaften Schriftstellern seiner Zeit wie Klopstock und Goethe. Seine Lehrer Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger weckten schon früh Lavaters Interesse für die Literatur, so dass er bald selbst erste dichterische Versuche unternahm. In seiner Herausgebertätigkeit für die moralische Wochenschrift „Der Erinnerer“ erreichte Lavaters gesellschaftliches Engagement einen ersten Höhepunkt, das bereits 1762 eingesetzt hatte, als er mit Freunden aus Zürich dem Landvogt Grebel Amtsmissbrauch vorgeworfen und dessen Absetzung erreicht hatte. In diesem Kontext steht auch die von Johann Ludwig Wilhelm Gleim angeregte Sammlung der „Schweizerlieder“, deren erste Auflage 1767 von den Schweizer Behörden zensiert wurde und in Zürich zunächst nicht erscheinen durfte. Die Zusammenstellung patriotischer Lieder, die zumeist Ereignisse und Personen aus der schweizerischen Geschichte ins Zentrum stellten, sollte „häusliche und bürgerliche Tugenden unter den Eidgenossen wiederherstellen oder fortpflanzen“. Die neuere schweizerische Volkslieddichtung begann mit Lavaters „Schweizerliedern“, deren breite Wirkung durch die Melodien von Johann Schmidlin noch verstärkt wurde. Die vorliegende Ausgabe ist ein Nachdruck der wichtigen vierten Auflage des Werkes, der ersten, die in Zürich erscheinen durfte und sechs neue Lieder enthält.