Räumliche Agglomeration der Wirtschaft - ein Phänomen von gestern?
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Die wirtschaftlichen Aktivitäten sind räumlich stark konzentriert. Dies gilt für die USA noch mehr als für Europa. In den zwölf größten Ballungsräumen der USA lebt mehr als ein Drittel der gesamten Bevölkerung, und fast die Hälfte des persönlichen Einkommens wird in diesen Metropolen verdient. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob die massiven Verbesserungen der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt haben, dass räumliche Nähe als Motiv der Standort- und Wohnortwahl weniger wichtig geworden ist. Folge davon wäre unweigerlich eine – schleichende – Dekonzentration der wirtschaftlichen Aktivitäten. Die Ergebnisse der Untersuchung sind indes eindeutig: Auf allen räumlichen Ebenen besteht ein ausgeprägtes Produktivitätsgefälle zwischen agglomerierten und weniger verdichteten Regionen. Insgesamt zeigt sich eine durchgehende Hierarchie von den Kernstädten der großen Ballungsräume bis hin zu ländlichen Gebieten – und diese Hierarchie ist im Lauf der vergangenen dreieinhalb Jahrzehnte nicht flacher, sondern erheblich steiler geworden. Große Städte und Agglomerationen stoßen zwar vielfach als Wohn- und Beschäftigungsstandorte an Grenzen, in ihrer Rolle als Zentren wissensintensiver, hoch produktiver wirtschaftlicher Aktivitäten sind sie aber eher noch stärker geworden. Es gibt zudem deutliche Hinweise darauf, dass sich an dieser Tendenz in absehbarer Zeit nichts Wesentliches ändern wird.