"Diesem viehischen Trieb ergeben" - J. A. Schlettweins Kritik an Goethes Werther
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Mit dieser Edition werden hier erstmals nach mehr als 200 Jahren zwei der bedeutendsten und zugleich frühesten Stellungnahmen zu Goethes epochalem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) vorgelegt. Als einer der Ersten hat der Nationalökonom und Philosoph Schlettwein (1731-1802) Goethes Roman in den beiden Streitschriften „Briefe an eine Freundinn über die Leiden des jungen Werthers“ und „Des jungen Werthers Zuruf an die noch lebende Menschen auf der Erde“ (beide 1775) einer scharfen Kritik unterzogen. Schlettweins Werke nehmen in den europäischen Reaktionen auf den „Werther“ eine Sonderstellung ein. Neben Friedrich Nicolais parodistischer Umarbeitung in den „Freuden des jungen Werthers. Leiden und Freuden Werthers des Mannes“ stellen Schlettweins Schriften ein frühes Zeugnis einer vehementen Ablehnung des Romans dar, wie sie später selten anzutreffen ist.