Pieter Bruegel d.Ä., Italien und die Antike
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Das Hauptanliegen der Dissertation ist es, Bruegels Antiken- und Italienrezeption näher zu beleuchten, vor allem die Adaptionen identifizierbarer Figuren aus Werken der Antike, der Renaissance und des niederländischen Romanismus. Hierfür wurde die in der Klassischen Archäologie geläufige Kopienkritische Methode den kunsthistorischen Bedürfnissen angepasst. Aufgrund spezifizierter Kriterien lassen sich zuverlässige Aussagen darüber machen, ob und inwieweit Figuren von älteren Vorbildern abgeleitet sind. Bilder bei denen die entsprechenden Figuren sicher in Bruegels eigenen Entwürfen vorkamen, werden getrennt von denen behandelt, bei denen die Invention des „antikischen“ Bildpersonals umstritten ist. Bruegels Werk lässt sich in drei Phasen gliedern, in denen sich sein Zitierverhalten ändert. Sein Rezeptionsverhalten unterscheidet sich von demjenigen der Romanisten Während er Vorbilder aus der italienischen Renaissance und dem niederländischen Romanismus, weitgehend ikonographisch bedingt, bereits zu Beginn seines Schaffens aufgriff, setzt die Antikenrezeption erst zusammen mit der Orientierung an Hieronymus Bosch in Bruegels zweiter Schaffensphase ein. In der Brüsseler Zeit werden ästhetisch begründete Umdeutungen immer wichtiger.