Mittelalterliche Eliten und Kulturtransfer östlich der Elbe
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So unterschiedlich Schriftquellen und Bodenfunde des östlichen Mitteleuropas auch Zeugnis ablegen, so stimmen sie darin überein, ein sehr heterogenes Bild von der inneren gesellschaftlichen und religiösen Struktur der gentes zu liefern. Die gegenwärtige Entwicklung in der Archäologie und Geschichtswissenschaft zeigt neue Betrachtungsweisen in der Untersuchung von Eliten. In jeder Gesellschaft existiert eine Reichtum und Prestige auf sich ziehende führende Minderheit: Sie wird durch eine hohe soziale Position gekennzeichnet, aber auch durch Ansehen und Anerkennung. Als äußeres Kennzeichen der Eliten zeichnet sich dabei besonders der überregionale Transfer einzelner Güter und ihrer kulturell kodierten Wertsysteme ab. Doch eignet sich die eigentlich an neuzeitlichen Verhältnissen entwickelte Vorstellung des Kulturtransfers auch zur Untersuchung wechselseitiger Beeinflussungen der Eliten des westlichen und östlichen Mitteleuropas im Mittelalter? Ist es gleichermaßen für die Untersuchung schriftlicher wie materieller Quellen geeignet? Öffnet es einen neuen Blick auf die reiche, überbordende und zugleich noch vielfach verschlossene Geschichte des Raumes östlich der Elbe?