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Frühe Schriften

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Heinrich Friedrich Diez (1751-1817) ist nur noch als Ratgeber Goethes für orientalische Literatur bekannt, als dieser den West-östlichen Divan verfasste – seine umfangreiche Handschriftensammlung orientalischer Texte ist in der Staatsbibliothek Berlin erhalten. Fast völlig unbekannt sind die Frühschriften von Diez. Er gehörte zu den jungen, gesellschaftlich interessierten und obrigkeitskritischen Beamten, die eine bürgerliche Gesellschaftsordnung anstrebten. Hier sind erstmals fast vollständig alle Bucher, Aufsatze, Aphorismen und Kritiken gesammelt, die er vor seinem Amtsantritt als preußischer Gesandter in Konstantinopel verfasst hat, und durch ein umfangreiches Nachwort kommentiert. Ruckblickend lasst sich feststellen, dass Diez zu den radikalsten Zeitkritikern gehörte und gleichzeitig – als Jurist in der Justizverwaltung Magdeburgs tätig – der praktischen Realisierbarkeit seiner Vorschlage verpflichtet blieb. Er nahm Stellung für die Abschaffung der Todesstrafe für Kindesmörderinnen (als Goethe diese verfugte), für einen pädagogisch modernen Sprachunterricht, kritisierte die Kirchen, schlug vor, die Ehen zeitlich zu begrenzen, übersetzte als erster Spinoza ins Deutsche und nahm als Freund von Christian Wilhelm Dohm Partei für die Juden – und dies radikaler als sein Freund. Hier ist ein ebenso radikaler wie menschenfreundlicher Aufklärer zu entdecken.

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Frühe Schriften, Heinrich Friedrich von Diez

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2010
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