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Sucht und Gefühl

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In einer Vielzahl von Publikationen mit zahlreichen empirischen Untersuchungen wird die zentrale Bedeutung emotionaler Prozesse im Suchtgeschehen belegt. Eine emotionsfokussierte Sichtweise auf die Formen der Suchterkrankung setzt sich zunehmend durch. Auch in meiner eigenen langjährigen psychotherapeutischen Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Suchtkranke nicht in der Lage sind Gefühle ausreichend wahrzunehmen, zu differenzieren und zu regulieren. Dies wirkt sich sehr erschwerend im therapeutischen Prozess aus und ist mit ursächlich für zahlreiche Rückfälle in altes Suchtverhalten. Die Behandlungsziele der Suchtkrankenhilfe sind jedoch nach wie vor vorwiegend suchtmittelzentriert und abstinenzorientiert. Der Zusammenhang von Suchterkrankungen und Störungen in der Emotionsregulation findet besonders in den manualisierten Behandlungskonzepten der Suchttherapie wenig Berücksichtigung. Es besteht - insbesondere unter Anbetracht der schwerwiegenden Probleme Suchtkranker aber auch im Hinblick auf die Folgekosten für das Gesundheitssystem - ein erheblicher Forschungsbedarf in der Entwicklung standardisierter emotionsorientierter Ansätze in der Suchtbehandlung. Dieses Buch leistet einen wesentlichen Beitrag zur Füllung dieser Lücke. Auf der Basis einer empirischen Untersuchung zur emotionsregulativen Funktion des Drogenkonsums bei Jugendlichen in einer sächsischen Kleinstadt (N=428) wird die Erarbeitung des Behandlungsprogramms „Mit Gefühl die Sucht meistern“ zur Verbesserung der Emotionsregulation bei Suchtkranken dargestellt. Im ersten Teil des Buches werden die theoretischen Voraussetzungen und Grundlagen für dieses Forschungsvorhaben vorgestellt und diskutiert. Ausgehend von einem modernen Gesundheitsbegriff, von neuen Ansätzen in der Auffassung zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchtverhalten, von Erkenntnissen zur Effektivität therapeutischer Methoden in der Suchtkrankenhilfe und den daraus folgenden therapeutischen Konsequenzen werden die Grundlagen und die Zielvorstellungen eines modular aufgeben Therapieprogramms zur Verbesserung der Kompetenzen in der Emotionsregulation vorgestellt. Besondere Beachtung finden hierbei verschiedene Aspekte aus neurobiologischen, lerntheoretischen und psychodynamischen Konzepten. Das Interventionsprogramm geht mit seiner spezifischen Emotionsorientierung über die in der Suchtkrankenhilfe existierenden Behandlungsansätze hinaus. Es ergänzt emotionsgetragene Methoden durch Interventionen auf kognitiver Ebene und richtet sich - unter Berücksichtigung der Wechselwirkung von Fühlen und Denken - auf zugrunde liegende, die Sucht stabilisierende und aufrechterhaltende emotionale Faktoren. Die Prüfung des Behandlungsmanuals liefert Hinweise auf die Effektivität und Effizienz des Programms. Für den Praktiker von großem Nutzen sind die enthaltenen Materialien für Kursleiter und Teilnehmer. Das Behandlungsprogramm „Mit Gefühl die Sucht meistern“ lässt sich mit geringem Kosten- und Zeitaufwand gut in bestehende Therapiekonzepte verschiedener Orientierungen einbeziehen.

Buchvariante

2010, paperback

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