Schmerzverarbeitung bei Patientinnen mit einer Migräne
Autoren
Mehr zum Buch
Die Studie untersucht die Schmerzverarbeitung bei Migränepatientinnen über den Menstruationszyklus hinweg sowie den Zusammenhang zwischen weiblichen Geschlechtshormonen und Schmerzschwellen bei einer Kontrollstichprobe. Die gemessenen elektrischen Schmerzschwellen weisen bei einer häufigen Reizapplikation auf eine Schmerzsensibilisierung der Migränepatientinnen hin. Dagegen zeigen die Schmerzschwellen bei einfacher Reizapplikation keinen Unterschied zwischen den beiden untersuchten Gruppen. Die Korrelation von Schwellen und Estradiolgehalt variiert zwischen den einzelnen Personen stark. Dabei treten sowohl positive als auch negative intraindividuelle Korrelationen auf. Migränepatientinnen weisen demnach weder eine eindeutige Hyperalgesie noch eine defizitäre Schmerzhemmung auf. Dies widerspricht derzeit diskutierten Hypothesen für die Pathogenese der Migräneerkrankung. Die Studie basiert auf einem Längsschnittdesign: Die Untersuchungstermine fanden am ersten und vierten (Menstruationsphase), vierzehnten (Ovulation) und zweiundzwanzigsten Tag (Lutealphase) des Menstruationszyklus der Teilnehmerinnen jeweils zur selben Uhrzeit statt. Knapp 70 Frauen nahmen insgesamt an der Studie teil.