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Die Selbstbestimmungsaufklärung des Patienten hat im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine enorme Aufwertung erfahren und damit auch zunehmend forensische Bedeutung erlangt. Basierend auf der Körperverletzungsdoktrin der Rechtsprechung fordert die herrschende Meinung auch bei einem medizinisch indizierten und lege artis durchgeführten Heileingriff eine informierte Einwilligung. Die Aufklärungspflicht verfolgt damit den Zweck, dem Patienten eine sinnvolle Wahrnehmung seines Selbstbestimmungsrechts zu ermöglichen. Unterbleibt die Aufklärung, so ist die Behandlung grundsätzlich rechtswidrig. Nun zeichnet sich die moderne Krankenhausbehandlung durch hoch spezialisiertes und stark arbeitsteiliges Zusammenwirken der am Behandlungsprozess Beteiligten aus. Dieses Zusammenwirken im Rahmen einer im Krankenhaus vorherrschenden horizontalen und vertikalen Arbeitsteilung birgt die Gefahr von Fehlern oder Versäumnissen bei der Patientenaufklärung. Die Rechtsprechung begegnet dem, indem sie die Organisationspflichten des Krankenhausträgers oder des für seine Abteilung organisationspflichtigen Chefarztes beständig verschärft und auch an die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Aufklärung hohe Anforderungen stellt. Krankenhäuser begegnen diesen Anforderungen durch den Erlass von Dienstanweisungen über die organisatorischen Maßnahmen, die bei der Aufklärung zu berücksichtigen sind. Insoweit wird der Frage nachgegangen, wie die Behandlungsseite in diesem Spannungsfeld den Anforderungen an die Organisation der Aufklärung gerecht werden kann. Es werden die Schwierigkeiten dargestellt, die es bei der Aufklärung unter dem Gesichtspunkt einer im Krankenhaus anzutreffenden Arbeitsteilung zu realisieren gibt. Zuletzt wird die Praxistauglichkeit einer im Krankenhaus verwendeten Dienstanweisung untersucht.
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Die Organisation der Aufklärung, Hendrik Strauf
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2010
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- (Paperback)
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- Titel
- Die Organisation der Aufklärung
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Hendrik Strauf
- Verlag
- Kovač
- Erscheinungsdatum
- 2010
- Einband
- Paperback
- ISBN10
- 3830050801
- ISBN13
- 9783830050803
- Kategorie
- Skripten & Universitätslehrbücher
- Beschreibung
- Die Selbstbestimmungsaufklärung des Patienten hat im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine enorme Aufwertung erfahren und damit auch zunehmend forensische Bedeutung erlangt. Basierend auf der Körperverletzungsdoktrin der Rechtsprechung fordert die herrschende Meinung auch bei einem medizinisch indizierten und lege artis durchgeführten Heileingriff eine informierte Einwilligung. Die Aufklärungspflicht verfolgt damit den Zweck, dem Patienten eine sinnvolle Wahrnehmung seines Selbstbestimmungsrechts zu ermöglichen. Unterbleibt die Aufklärung, so ist die Behandlung grundsätzlich rechtswidrig. Nun zeichnet sich die moderne Krankenhausbehandlung durch hoch spezialisiertes und stark arbeitsteiliges Zusammenwirken der am Behandlungsprozess Beteiligten aus. Dieses Zusammenwirken im Rahmen einer im Krankenhaus vorherrschenden horizontalen und vertikalen Arbeitsteilung birgt die Gefahr von Fehlern oder Versäumnissen bei der Patientenaufklärung. Die Rechtsprechung begegnet dem, indem sie die Organisationspflichten des Krankenhausträgers oder des für seine Abteilung organisationspflichtigen Chefarztes beständig verschärft und auch an die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Aufklärung hohe Anforderungen stellt. Krankenhäuser begegnen diesen Anforderungen durch den Erlass von Dienstanweisungen über die organisatorischen Maßnahmen, die bei der Aufklärung zu berücksichtigen sind. Insoweit wird der Frage nachgegangen, wie die Behandlungsseite in diesem Spannungsfeld den Anforderungen an die Organisation der Aufklärung gerecht werden kann. Es werden die Schwierigkeiten dargestellt, die es bei der Aufklärung unter dem Gesichtspunkt einer im Krankenhaus anzutreffenden Arbeitsteilung zu realisieren gibt. Zuletzt wird die Praxistauglichkeit einer im Krankenhaus verwendeten Dienstanweisung untersucht.