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Schönes Scheitern?

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Der Begriff des Scheiterns ist in den Zeiten der globalen Wirtschaftskrise vom großen „Tabu“ zum stark diskutierten Thema avanciert. Finanzmärkte scheitern an der Krise, Unternehmen an ihren Visionen und die Einzelnen am Aufbau einer als kohärent erfahrenen Identität. Insbesondere Vertreter der jungen Theaterregie-Generation nehmen sich dieses Themas an. Der Regisseur Florian Fiedler zeigt in seinen Inszenierungen „Die Leiden des jungen Werther“ und „I Hired a Contract Killer“ am schauspielfrankfurt das Scheitern der Protagonisten bei ihrer Suche nach Identität als eine existentielle Identitätskrise. In dichter Verschränkung einer detaillierten Analyse der dramaturgischen und ästhetischen Mittel der Inszenierungen mit den Befunden über das zeitgenössische Subjekt arbeitet Katharina Pohl Florian Fiedlers unvergleichliche Inszenierungsästhetik heraus. Seine Inszenierungen zeigen Geschichten des Scheiterns von Figuren, die Spielräume ihrer Identitätskonstruktionen auf einer Experimentierfläche in intensiven Momenten bis an ihre Schmerzgrenzen ausprobieren. Diese für die Zuschauer direkt erfahrbaren, „schönen“ Augenblicke formen somit aus dem hässlichen und bedrohlichen Wort „Scheitern“ den ästhetischen Leitgedanken „Schönes Scheitern“.

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2010

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