Adoption in der DDR
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Die Adoption eines nichtleiblichen Kindes gehört seit den Kulturen der Frühzeit zu den sozialen Formen des Zusammenlebens. Tradierte kulturelle Werte und Haltungen der vergangenen Generationen wirken übergreifend im Wandel der Gesellschaften. Können zwischen Annehmenden und dem fremden Kind gleiche qualitative Bindungen entstehen wie zwischen leiblichen Verwandten? Führen Deprivation und Adoption zwangsläufig und als „Naturgesetzmäßigkeit“ zu Verhaltensauffälligkeiten des Adoptierten? Wie und wann sollte der Adoptionsstatus offenbart werden? Welche Wirkungen haben Adoptionstabus? Diese und andere Forschungsfragen werden aus bekannten Erkenntnissen aus der Psychologie, der Soziologie, der Adoptionsforschung und der psychotherapeutischen Praxis heraus auf die Adoptionskontextthemen fokussiert und in der Empirie überprüft. Als Forschungsmethode wird die strukturale biographische Fallrekonstruktion verwendet und Adoptionsbiographien analysiert. In diesen Analysen widerspiegeln sich der gesellschaftliche Rahmen der DDR, sowie die unabhängig vom Gesellschaftssystem tradierten und aktuellen Adoptionsthemen. Diese empirische Arbeit leistet einen aktuellen, praxisbezogenen und bedeutsamen Beitrag zur Adoptionsforschung in Deutschland. Dr. Michael Janitzki studierte Sozialwesen in Jena und Supervision in Kassel. Er arbeitet seit 1991 in der Adoptionsvermittlung und ist als Supervisor (DGSv) tätig.