Schaltjahr

Linda hatte über fünfzehn Jahre keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, der immer ganz in ihrer Nähe lebte. Sie hat nie einen Versuch unternommen, sich mit ihm auseinanderzusetzen, und fühlte stattdessen über lange Jahre Angst und emotionalen Druck, wenn sie nur an ihn dachte. Jedem, der sie gefragt hätte, „Was machst du, wenn er mal nicht mehr ist?“, hätte sie ohne Zögern geantwortet: „Eine Last würde von mir abfallen. Ich würde noch nicht mal zu seiner Beerdigung gehen.“ In Linda bricht ein unerwartetes Gefühlschaos aus, als sie erfährt, dass ihr Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Sie ahnt zunächst nicht, was auf sie zukommt und mit wem sie sich nun auseinandersetzen muss. So erfährt sie von einer Bestattungsverpflichtung und was das finanziell für sie bedeutet. Außerdem lernt sie, was zu tun ist, wenn bei der Trauerfeier die falsche Urne beigesetzt wird. Sie findet Kontakt zu ihren Halbbrüdern und wächst über sich selbst hinaus. Auch wenn es ein langer Weg ist, kann sie ihrem Vater am Ende verzeihen. Über die vier Jahreszeiten dieses Abschieds und ihre Erlebnisse führt Linda Tagebuch, um zu verstehen, zu verarbeiten und zur Bewältigung der Tatsache, dass nun alle Fragen unbeantwortet bleiben werden. Es sind Botschaften vom Tod, über die Liebe und an das Leben.