Parteien, Parteiensysteme und Gewaltkonflikt
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Ungeachtet der unterschiedlichen Ergebnisse der seit Ende der 1980er Jahre zu beobachteten Demokratisierungswelle ist die Renaissance politischer Parteien und Mehrparteiensysteme in nahezu allen Staaten Afrikas sichtbarer Ausdruck der veränderten politischen Landschaft geworden. Parallel zu den Demokratisierungsprozessen ist in Afrika eine Zunahme innerstaatlicher Konflikte und politischer Gewalt zu verzeichnen. Vielfach wird der Zusammenhang zwischen Demokratisierung und ethnischen Konflikten mit dem Entstehen von ethnischen Parteien begründet. Eine Reihe von empirischen Beispielen belegen, dass Parteien im Umfeld von Wahlen selber zu Gewaltakteuren wurden. Dabei gehört aus demokratietheoretischer Perspektive die Konfliktbearbeitung zu dem Funktionskatalog von Parteien und Parteiensystemen. Martin Goeke entwickelt ein funktionales Analysekonzept für die Konfliktbearbeitungsfunktion afrikanischer Parteiensysteme und wendet dieses in einer vergleichenden Analyse in 30 afrikanischen Staaten an, um letztlich die Frage nach dem Einfluss von Parteiensystemen auf innerstaatliche Konflikte in Afrika beantworten zu können.