Attika, Archäologie einer "zentralen" Kulturlandschaft
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Attika, die östlichste Landschaft Mittelgriechenlands, war zusammen mit ihrem Vorort Athen neben Sparta nicht nur die flächengrößte hellenische Polis, sondern mit rund 300 000 Einwohnern auch die bevölkerungsreichste. Als Wiege der abendländischen Kultur steht Athen auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Brennpunkt des allgemeinen wie des wissenschaftlichen Interesses. Attika ist für Historiker und Archäologen vor allem deshalb eine „zentrale“ Landschaft des Mittelmeerraumes, weil sich in ihr materielle Reste, epigraphische Quellen und historisch-literarische Überlieferung verdichten wie in keiner anderen Region Griechenlands. Da das klassische Zeitalter Athens unbestreitbar einen der großen Höhepunkte abendländischer Kulturgeschichte darstellt, ist alles, was diese Epoche betrifft, von größtem kulturwissenschaftlichen Interesse. Auf eine Phase höchster Blüte im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. folgte ein abrupter Niedergang und führte in weiten Bereichen zu einer Fossilisierung der Kulturlandschaft, die ideale Voraussetzungen bot, Einblick in die Lebensverhältnisse, die Siedlungsformen und Wirtschaftsweisen der Bewohner des antiken Attika zu nehmen. Zugleich ist Attika aber heute auch die am stärksten zerstörte antike Kulturlandschaft Griechenlands. Unzählige Fundstätten aus allen Epochen sind unbeachtet von Wissenschaft und Öffentlichkeit dem unkontrollierten Bauboom der letzten dreißig Jahre zum Opfer gefallen. Der von Hans Lohmann und Torsten Mattern herausgegebene Band präsentiert neue Forschungen zu Athen und Attika und gibt Impulse für künftige Forschungen.