Jutta Lampe - träumen, suchen, spielen
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Oberflächlichkeit, das schnelle, auf Wirkung orientierte Spiel ist nicht ihre Sache. Jutta Lampe bezieht die großen tragischen wie urkomischen Momente ihrer Rollen aus der Tiefe einer Beschäftigung mit den Figuren ebenso wie aus der Improvisation und Leichtigkeit des Spiels, die ihre Schauspielkunst als herausragende Leistung die europäische Theaterlandschaft bestehen lassen. Insbesondere ihre Arbeit mit den Regisseuren Luc Bondy, Klaus Michael Grüber, Peter Stein, später mit Robert Wilson und Edith Clever, an der Berliner Schaubühne und bei den Salzburger Festspielen und ihre Rollen in Stücken von Botho Strauß, Anton P. Tschechow, William Shakespeare sind unvergessen. Das Buch beschreibt die Schauspielerin Jutta Lampe nicht in chronologischem Nacheinander. Vielmehr wird es in der künstlerischen Gestaltung von Karl-Ernst Herrmann – Bühnenbildner und langjähriger Kollege und Kenner ihrer Schauspielkunst – sowie in den vielen großformatigen Fotografien von Ruth Walz u. a. 'ein wenig zur simultanen Bühne, auf der die frühen und die späten, die ernsten und die heiteren Rollen sich schließlich zu der einen vielseitigen Theatergestalt vereinen, die uns so gegenwärtig bleibt wie eine fiktive, facettenreich geschilderte Romanfigur. Eine solche Figur erwächst nicht aus dem Nacheinander der Aufführungen, in denen sie zu sehen war, sondern vielmehr aus dem sanften Durcheinander von Beobachtung und Einbildung, das von diesem und jenem Szenenfoto jetzt ausgelöst wird, so daß wir für Augenblicke den Wahrnehmungshalt verlieren und dem nahen Foto wie einer fernen Erscheinung begegnen.' (Botho Strauß) Die Laudatio anlässlich der Verleihung des Joana-Maria-Gorvin-Preises der Akademie der Künste, Berlin, von Botho Strauß an Jutta Lampe eröffnet den umfangreichen Fotoband, den ein Interview von Gerhard Jörder mit Jutta Lampe beschließt und ein Rollenverzeichnis komplettiert. Bereichert wird das Buch durch eine Reihe neuer Überlegungen zu Jutta Lampes Schauspielkunst sowie weiteren Texten von Dieter Sturm – der 'geistig-konzeptionellen Kraft der Schaubühne' – sowie Peter Stein, Luc Bondy u. a.