Zurück bleibt ein Traum
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Zurück bleibt ein Traum. Es begann im September 1970. Ich war damals ein 26-jähriger angehender evangelischer Pfarrer in Düsseldorf und machte meine ersten Erfahrungen mit „Gastarbeitern“. Frieden und soziale Gerechtigkeit waren damals wie heute wichtige Bestandteile meines christlichen Glaubensbekenntnisses. Schon bald machte ich damit meine ersten konkreten Erfahrungen in der Realität. Später arbeitete ich gemeinsam mit meiner Frau in einem Arbeiterviertel im Duisburger Norden, das immer mehr zu einem „Sozialen Brennpunkt“ wurde. Die Kulturlandschaft des Ruhrpotts, ein Zuzugsgebiet für hunderttausende von „Gastarbeitern“ aus den früheren Jahren, hat mich bis heute geprägt. Bis hinein in die „buckelige“ Landschaft des Oberbergischen Kreises, wo ich 26 Jahre als Pfarrer und Religionslehrer in einem Berufskolleg gearbeitet habe. Vielfach waren es Menschen mit ihren Einzelschicksalen aus unterschiedlichen Kulturen, die ich in meinen Büchern festgehalten habe. Erschütternde und hoffnungsvolle Dokumente habe ich gesammelt, sie in Kinder- und Jugendbüchern, Romanen und Anthologien aufgeschrieben. Aus den jungen Ausländern sind längst Erwachsene geworden. Ich habe sie Jahre später aufgesucht, habe ihre Wünsche und Träume mit den Erfahrungen verglichen, die sie in Deutschland gemacht haben. Was ist aus ihnen geworden? Ist Deutschland ihre Heimat geworden? Was denken sie über uns? Was wissen wir von ihnen? Solchen und ähnlichen Fragen bin ich nachgegangen und auf bemerkenswerte, oft sehr unterschiedliche Positionen gestoßen. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, sagt Martin Buber. Die hier versammelten Begegnungen können uns nachdenklich machen und uns zugleich zu einem friedlicheren Miteinander anregen. Mein großer Dank gilt allen, die ihre Lebensgeschichte so bereitwillig erzählt oder auch selbst aufgeschrieben haben.