Kronstadt in Siebenbürgen
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Kronstadt – rumänisch Bras¸ ov, ungarisch Brassó – liegt im Burzenland unmittelbar am Fuße der Karpaten und im Zentrum des jungen EU-Staates Rumänien. Die Geschichte der Region setzt mit der Berufung des Deutschen Ordens durch den ungarischen König Andreas II. im Jahre 1211 ein. Die Kreuzritter sollten das Land gegen die heidnischen Kumanen verteidigen und diese missionieren. Die Erschließung des Landes durch deutsche Siedler hinterließ Spuren, die noch acht Jahrhunderte später nachwirken. Als Hauptort dieses stets von einer gewissen Selbstständigkeit geprägten Landstrichs wurde Kronstadt zur größten Stadt Siebenbürgens. Neben dem reichen sächsischen Handelsplatz entstand ab dem ausgehenden Mittelalter auch eine auf lange Sicht hin kulturell bedeutende rumänische Gemeinde. Im 16. Jahrhundert ging von Kronstadt die lutherische Reformation Siebenbürgens aus. Das auf eine lange sächsische Dominanz im 19. Jahrhundert folgende ausgeglichene Verhältnis zwischen den drei siebenbürgischen Völkern – Sachsen, Ungarn und Rumänen – währte nur kurz. Je nach regierendem Nationalstaat dominierten hier zunächst die Ungarn, dann die Rumänen.