Leopold Fischer
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Zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte sich das ehemalige Herzogtum Anhalt zu einem Zentrum moderner Architektur. Insbesondere das Bauhaus in Dessau vom Architekten Walter Gropius gilt noch heute als Ikone der klassischen Moderne, die in den 1920er und 1930er Jahren ihre Blütezeit erlebte. Daneben, viele Jahre nahezu in Vergessenheit geraten, wurden durch die aktive Bautätigkeit des Anhaltischen Siedlerverbandes und das Wirken einiger Architekten in Anhalt innerhalb weniger Jahre vielerorts Bauten mit bezahlbarem Wohnraum nach gestalterischen, wirtschaftlichen und technologischen Aspekten gebaut und bestimmten in ihrer Konsequenz das Neue Bauen wesentlich mit. Als Chefarchitekt des Anhaltischen Siedlerverbandes war Leopold Fischer, ein Meisterschüler von Adolf Loos und kurzzeitiger Mitarbeiter des Baubüros von Walter Gropius, verantwortlich für die Errichtung zahlreicher Siedlungen und Einzelgebäuden in Bernburg, Coswig, Dessau, Kleinkühnau, Köthen, Oranienbaum und Zerbst. Im Gegensatz zu Gropius und dem Bauhaus war die Architektur nicht streng geometrisch und rein funktional, sondern modern, ökologisch und lebenswert. Das Siedlerhaus wurde nie losgelöst von seiner Umgebung betrachtet. Zusammen mit Leberecht Migge konzipierte Fischer Wohnhäuser und Siedlergärten, die eine Einheit bildeten und den Bewohnern ein neues Lebensgefühl ermöglichten. Dieses Buch widmet sich dem Architekten Leopold Fischer und seinen wichtigsten Bauwerken. Ein Autorenteam, darunter Architekten, Landschaftsarchitekten, Ingenieure und Kunsthistoriker, stellt die bedeutenden Siedlungen und Einzelbauwerke vor, die Fischer in den Jahren von 1926 bis 1930 in Anhalt errichtet hat. Diese Bauwerke sind ein wesentliches Zeugnis für die Entwicklung der Moderne und stellen zugleich den Höhepunkt in Fischers Laufbahn als Architekt dar. Anhand eines integrierten Architekturführers kann sich der Leser auf die Spuren Fischers begeben und die vorgestellten Bauwerke im heutigen Sachsen-Anhalt besuchen