Seele und Ordnung
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Einmal so richtig mies gelaunt zu sein, das kennen Viele. Nichts kann dann erfreuen. Die Welt erscheint grau und fern, man weiß nicht recht etwas zu beginnen, auch Dringliches bleibt unerledigt liegen und das Gemüt ist schwer und voller fruchtloser Grübeleien. Selten gibt es gleichsam in einer Gegenrichtung glückliche Naturen, die erwachen fröhlich und sie bleiben es den Tag über, was der auch bringt. Die Nervenärzte kennen noch Schlimmeres: Episoden der Verstimmung dauern evtl. lange Zeit, dann folgt eine Pause, vielleicht sogar eine lange, aber die Sache kommt wieder, vielleicht auch ganz unverständlich mit ihrem Gegenbild der Manie. Das gab der Angelegenheit den Namen: „Manisch-Depressive-Erkrankung“ (MDE), nachdem vor 100 Jahren vom Altmeister der Psychiatrie, E. Kraepelin, erkannt worden war, dass die beiden Extremformen zu einer Krankheitseinheit gehören.