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Im Zeitalter großer Organisationen ist Zeit knapp geworden, und Zeitdruck ist allgegenwärtig. Der Blick auf die Uhr und der Griff zum Terminkalender sind Routine. Verabredungsschwierigkeiten treiben die Telefonkosten in die Höhe, während rote Mappen mit längst nicht mehr eiligem Inhalt den Schreibtisch überfluten. Einige Mappen drängen sich mit dem Zettel „Terminsache!“ in den Vordergrund, und die Orientierung an Fristen bestimmt den Arbeitsrhythmus und die Themenwahl. Der Aufsatz von Luhmann, der 1971 erschien, zählt zu den eindrücklichsten Texten über das Phänomen Zeit. Er zeigt präzise, wie ein an Fristen gebundener Leistungsbegriff das Denken ruinieren kann. Der FAZ-Journalist Christian Geyer beschreibt in einem ähnlichen Kontext, dass alles Dringliche als wichtig erachtet wird, während das Wichtige aus dem Blick gerät. Die Last der unerledigten Aufgaben erdrückt und hinterlässt das Gefühl, zu „nichts“ zu kommen – weder im Handeln noch im Denken. Dies verdeutlicht den analytischen Kern der Entschleunigungs-Debatten: die Bedrohung des Nachdenkenkönnens.
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Niklas Luhmann. Die Knappheit der Zeit und die Vordringlichkeit des Befristeten, Christian Geyer
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- 2013
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