Auf den Spuren der Walser am Tannberg
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AuszugVon den Walsern Sie waren Alemannen, kamen aus dem Wallis und gelten als Pioniere der Alpen. Mit die höchsten Dauersiedlungen Europas gründend, lebten sie weitgehend autark, doch pflegten auch Handel und verfolgten teils abenteuerliche Routen. Schließlich entwickelten sie als Bergbauern eine Kultur, die sich über Jahrhunderte bewahrte und noch in der Gegenwart weite Bögen zwischen ihren verstreut liegenden Heimatgebieten in den Zentralalpen schlägt. Die Rede ist von den Walsern, die neben ihrer gemeinsamen Herkunft auch eine Art Mythos verbindet, der auf ihrer herausfordernden Lebensweise, ihren kulturellen Errungenschaften und den oft zitierten „Walser Freiheiten“ gründete. Heute wird von Historikern betont, dass das „Walserrecht“ mitunter nur eingeschränkt galt, dass es zum Beispiel das Walserhaus schlechthin nicht gibt und dass Kulturtechniken, ja selbst Walsersagen und -bräuche nicht in sämtlichen Walserkolonien, dafür mitunter mit Nachbarn geteilt werden. Kein Wunder, ist seit der Wanderbewegung der Walser doch über ein Dreivierteljahrtausend vergangen. Ein langer historischer Zeitraum, in dem sich Walser den Gegebenheiten der jeweiligen Region anpassten und – bei aller Abgeschiedenheitder Siedlungen – teils reger Austausch mit dem Umland pflegten. Die Folge war ein Kulturtransfer, bei dem den Walsern wohl auch Vorbildwirkung zukam.