Perlenstaucher, Stulpen, Stutzen
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Kunstvoll gearbeitete Handschuhe, Stulpen, Pulswärmer oder Manschetten gehörten früher in vielen Regionen zur Tracht. Ein besonderer Blickfang waren die mit bunten Perlen verzierten „Stäucherli“ – so heißen die Halbhandschuhe in Franken. Sie haben einige Spezialistinnen animiert, sich der vergessenen Kunst des Perlenstrickens anzunehmen. Seit zwei Jahrzehnten suchen sie reizvolle alte Stücke zusammen, fotografieren und beschreiben sie. Bestände aus Franken bilden dabei den Schwerpunkt. Längst haben sie aber auch in anderen Regionen Vorlagen ausfindig gemacht. So entstand weit mehr als eine Regionalgeschichte dieses Accessoires, denn Mode waren solche Handschuhe früher allerorten. Das Buch stellt Beispiele aus rund zwanzig Orten in Deutschland und darüber hinaus vor. „Die gewöhnliche Beschäftigung der Damen der Gesellschaft, das Stricken, kann zugleich eine angenehme für sie werden, wenn sie etwas mehr als das Alltägliche von dieser Kunst verstehen.“ – So hieß es in einem Strickbuch von 1800. Darum findet der Leser hier vor allem eine ganze Reihe von Anleitungen, die zur näheren Beschäftigung mit der seltenen Handarbeit einladen. Denn es geht keineswegs um einen „alten Zopf“, sondern um schicke und einzigartige Accessoires, die zugleich ein Stück Kulturgeschichte sind.