Die syntaktische Verarbeitung im Agrammatismus
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Seit Paul Broca nachweisen konnte, dass eine Sprachstörung mit einer bestimmten Läsion des Gehirns einhergeht, beschäftigt die Wissenschaft mit den verschiedenen Sprachstörungen. Von Anfang bildete der Agrammatismus einen zentralen Forschungsschwerpunkt. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Forschungen, die sich mit dem Agrammatismus sowohl im Verständnis, als auch in der Produktion befassen. Große Aufmerksamkeit erregten dabei die Forschungen von Yosef Grodzinsky, welcher den Agrammatismus auf ein rein syntaktisches Defizit zurückführt. Die heutigen Forschungen orientieren sich zum großen Teil an seinen Arbeiten. Es kristallisieren sich immer mehr zwei konträre Forschungsrichtungen heraus. Eine Richtung verfolgt die Thesen Grodzinskys, die andere Richtung versucht ebendiese Thesen zu wiederlegen. Immer öfter findet der Agrammatismus Eingang in die Ausbildung von Logopäden und klinischen Linguisten. Für viele zeichnet der Agrammatismus kein klares Störungsbild und es ist schwierig ihn in irgendeiner Form einzuordnen. Das vorliegende Werk unternimmt den Versuch Licht ins Dunkel der Agrammatismusforschung zu bringen. Es stellt die verschiedenen Thesen einander gegenüber und umfasst einen Zeitraum von 1983 bis 2007. Ein neuer Blickwinkel entsteht durch die Einbeziehung der Gebärdensprache, ein in der Forschung bisher vernachlässigter Bereich. Ziel dieses Werkes ist es, einen Überblick über die bisherige Agrammatismusforschung, die Schwierigkeiten und offenen Fragen zu geben und somit das Studium der Logopädie bzw. klinischen Linguistik zu erleichtern.