Der Teufel als Verführer - zum Guten?
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Teufel auch: Satan schreckt und fasziniert zugleich. Seit Jahrtausenden muss der Gehörnte herhalten als Projektionsfläche von Ängsten, Feindbildern, Weltanschauungen und Ethik. Doch der Kerl mit dem Klumpfuß ist längst nicht mehr, was er im Mittelalter einmal war. In der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts nimmt er eine neue Rolle ein – womöglich verführt er seine Anhänger sogar zum Guten? Christina Stampf nähert sich filmästhetisch zwei modernen, populären Filmteufeln an – Al Pacino im Mystery-Thriller „Im Auftrag des Teufels“ (1997) und Teufelin Liz Hurley in der Filmkomödie „Teuflisch“ (2000). Die Autorin fragt nach, welchem Nutzen die ästhetisch ansprechenden Verkörperungen des Bösen dienen. Ausgehend von psychoanalytischen Modellen des „Schattens“, bewusstseinserweiternden Funktionen analog zum Mephisto im Faust und entwicklungsfördernden, filmdramaturgischen Funktionen rehabilitiert sie den Teufel und das personifizierte Böse für die Zukunft – ganz im Sinne von Doktor Faust, der sagte: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“