Gestalten und Bilden
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Der Begriff GESTALTEN bezeichnet heute eine übergeordnete Schlüsselkompetenz, die verschiedene Bildungsbereiche verbindet. Spezifische Gestaltungspraktiken werden nicht nur in den klassischen Kreativfächern wie Kunst, Musik oder Darstellendes Spiel vermittelt. Viel weitergefasst vereint eine Pädagogik des Gestaltens materielle und immaterielle, soziale und kommunikative, individuelle und kollektive Techniken, die für den gegenwärtigen Alltag und den Lebensentwurf von Heranwachsenden wichtige Impulse für ein selbstbestimmtes und kreatives Handeln geben. Die Einführung des Fachs Gestalten an den Grundschulen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2007 stellte den Versuch dar, die künstlerischen und handwerklichen Praktiken der beiden traditionellen Fächer Kunsterziehung und Werken zu einem neuen zeitgemäßen Schulfach zu verbinden. Die mit der vorliegenden Publikation angeregte Entwicklung der didaktischen, methodischen und inhaltlichen Grundlagen dieses neuen Unterrichtsfachs ist zugleich Anlass, über grundsätzliche Fragen einer Gestaltenpädagogik nachzudenken. Mit Blick auf eine möglichst komplexe Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen werden kunst- und designpädagogische, außerdem werken- und spielpädagogische Probleme vorgestellt. Weiterführend diskutieren die beteiligten Fachdidaktiker/innen, Bildungswissenschaftler/innen, Künstler/innen und Designer/innen aus Deutschland, der Schweiz und Indien, ob der Begriff Gestalten ein methodisches Bindeglied für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung darstellen kann, das besonders geeignet ist, um fächerübergreifendes und vernetztes Denken in den verschiedenen Altersstufen zu fördern. Zahlreiche unterrichtspraktische Impulse zeigen mögliche Arbeitsformen eines kreativen Gestalten-Unterrichts.