Eisenach in den Jahren 1730 bis 1804
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Chronik von Johann Wilhelm Trapp, Taschenbuch, 52 Seiten mit 3 Abbildungen. Wortgetreue Transkription des Originaltextes. Diese kleine Chronik von Trapp gibt einen Intensiven Einblick in jene Zeit. Dem Herausgeber war das auch 1889 bewusst, denn er schreib: „Bei dem in unserer Bevölkerung stark ausgeprägten Sinn für die geschichtliche Entwicklung der Stadt Eisenach glauben wir, daß die Veröffentlichung einer alten Eisenacher Chronik von allgemeinem Interesse sein werde. Dieselbe umfaßt die Jahre von 1730 – 1804 und ist geschrieben von Johann Wilhelm Trapp, dem Sohne eines Burgvogtes zu Eisenach“ Trapp schildert das Leben in Eisenach teilweise mit großer Genauigkeit. Sogar die Größe eines Brotes bildet er im Büchlein ab. Aus dem Vorwort von Johann Wilhelm Trapp im Jahre 1804: „Dieweil es Gott gefallen, mich unter vielen Gefahren und Stürmen dieses Lebens, das Greisenalter erreichen zu lassen; auch mit einem solchen Gedächtniß begabet, daß ich mich aller öffentlichen Vorfälle der Stadt Eisenach zu erinnern weiß, um so eher als ein Anderer von dem nämlichen Alter, weil mein Vater Burgvogt war, und ich als ein Kind fast täglich um den Herzog und dessen Gemahlin war. Ihro Durchlaucht ließen mir auch eine Infanterie-Montur machen, da ich 5½ Jahr alt war und bin mit in der Wachtparade zwischen dem Unteroffizier und Flügelmann auch so mit aufmarschirt. So habe ich mir vorgenommen bei müßigen Stunden eine Art von Chronik von 66 Jahren zu schreiben und alle marquabele Vorfälle, welche sich während dieser Zeit allhier zugetragen haben, so viel ich davon weiß, getreu zu schreiben. Ich habe sehr wohlfeile, auch sehr theuere Zeiten erlebet und habe den größten Theil der Menschen immer unzufrieden gesehen. Wenn es denn nicht Jeden nach seinen Wünschen geht, soll bald der Fürst, bald der Minister, bald der Bürger, bald der Bauer die Schuld haben, und wem es seinen Wünschen nachgegangen, der spricht: Damals war gute Zeit. Gute Zeit ist’s immer, nur nicht für Jedermann. Wie mancher Freund, Gönner und Rechtschaffene ist in diesem Zeitraume in die Ewigkeit vorangegangen. Was hat sich nicht alles verändert in Sitten, Gebräuchen und Trachten. Wie mancher ist von der Höhe seines Wohlstandes heruntergestürzt und wie mancher Kriechende aufgestanden. Etliche Generationen unsrer Vorfahren haben weder die Kriege noch die große Theuerung in diesen Gegenden erlebet. In einem Zeitraume von 14 Jahren sind Königreiche getheilet, auch in Republiken verwandelt worden, und diese wieder in Kaiserthümer. Meine Geschichte soll sich blos auf unsere gute Stadt Eisenach beziehen, habe ich darin Fehler gemacht, so bitte ich, mir es als einen Mann von 70 Jahren zu vergeben, wie ich mich denn in die Gewogenheit einen Jedes, den es zu Händen kömmt, empfehle.“ Im Anhang des Buches wurden die Eisenacher Maße aus dem „Handbuch – Alte Thüringische, Preußische, Sächsische und Mecklenburgische Maße und ihre Umrechnung“ mit abgedruckt, um einen Teil im Buch genannten Maße verstehen zu können.