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Das "Massaker von Malmedy": Täter, Opfer, Forschungsperspektiven

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Am 17. Dezember 1944 wurden im Zuge der „Ardennenoffensive“ nahe der belgischen Ortschaft Baugnez bei Malmedy mehr als 100 US-Soldaten von der sog. Kampfgruppe Peiper, die aus Soldaten der „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ bestand, gefangengenommen. Kurz darauf erschossen die Waffen-SS Männer 81 dieser Kriegsgefangenen. Diese Morde gingen als das „Massaker von Malmedy“ in die Geschichte ein. Nach dem Krieg wurden im Rahmen der sog. Dachauer Prozesse 73 Soldaten der Waffen-SS u. a. wegen der Ermordung von US-Kriegsgefangenen bei Baugnez verurteilt, 40 von ihnen zum Tode, die übrigen zu langen Haftstrafen. Keines der Todesurteile wurde jedoch vollstreckt, nachdem intensive juristische Auseinandersetzungen über die umstrittenen Abläufe der Tat, aber auch über den Kriegsverbrecherprozess geführt worden waren. Mitte der 1950er Jahre kam der letzte Verurteilte auf Bewährung frei. Bis heute bestimmen mehr Mythen als Fakten die Diskussion über das „Malmedy-Massaker“. Aus diesem Grund hat eine sechsköpfige Gruppe aus Wissenschaftlern und Studierenden des Lehr- und Forschungsgebietes Wirtschafts- und Sozialgeschichte der RWTH Aachen das Ereignis mit den neuesten geschichts- und sozialwissenschaftlichen Methoden untersucht. Das Forschungsprojekt bewertet die Ereignisse vom 17. Dezember 1944 neu, analysiert die Sozial- und Einzelbiographien von Tätern und Opfern und erweitert damit den bisherigen Kenntnisstand um neue Ergebnisse. Hierzu konnten von der Forschung bislang unberücksichtigte Quellenbestände herangezogen werden, so z. B. personenbezogene Unterlagen aus deutschen und US-Archiven. Sie helfen bei der Beantwortung der zentralen Fragen: Wer traf im Winter 1944 an einer Kreuzung im belgischen Baugnez aufeinander? Wer waren die Täter und wer waren die Opfer des „Malmedy-Massakers“?

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2010

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