Deutschland im Zeitenwandel
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Am 23. Mai 2009 wird die Bundesrepublik Deutschland 60 Jahre alt und die Deutsche Demokratische Republik würde ihr am 7. Oktober desselben Jahres folgen. Heute ist es 20 Jahre her, als die Vereinigung beider deutschen Staaten durch den Mauerfall in Berlin eingeleitet wurde. Was zusammengehören soll, wächst jedoch nicht ganz so schnell zusammen, wie es manche sich vielleicht erhofften. In der DDR wurde jahrelang das Gegenteil eines wiedervereinigten Deutschlands propagiert, und den Bundesdeutschen war es sehr oft ziemlich egal, was in der, wie viele es nannten, „Ostzone“ passierte. Allerdings begann ein Prozess schleichend - und verstärkte sich im Laufe der Jahrzehnte. Zum ersten lag es an der Dauer der Trennung und zum zweiten am steigenden Wohlstand. Als der Arbeiteraufstand 1953 in der DDR durch Sowjetpanzer niedergewalzt wurde, war die Anteilnahme im Westen größer als am 13. August 1961, jenem Tag des Berliner Mauerbaus. In diesem Buch geht es nicht in erster Linie um Begegnungen hochrangiger Art, obwohl sie indirekt oder direkt in jene hineinspielen, die sozusagen auf unterer Ebene stattfinden. Die Begebenheiten, unter denen deutsch-deutsche Zusammenkünfte stattfanden und ? finden, haben „kleine Leute“ in keiner Zeit erschaffen. Aber wir sind es, die normalen Bürger, die damit leben müssen. Ahnungslosigkeit wird ein Thema sein. Egal, ob es um Stadtteile in Berlin geht oder die Frage, ob in der DDR Russisch oder doch Deutsch gesprochen wurde. Selbstverständlich kommt die Arbeit nicht zu kurz und ebenso wenig die Kultur. Hier sollen unter anderem musikalische Themen interessieren. Die berühmte Frage, ob denn jeder Dreck, der aus dem Westen kommt, kopiert werden muss, stellte sich 1965, und 24 Jahre später wurden erneut Fakten geschaffen, allerdings in einem anderen Zusammenhang. Diese waren in vielen Fällen positiv, aber eine große Menge lief auch aus dem Ruder. Beidem wird natürlich auf den Grund gegangen. Die Ereignisse der Wendezeit wirken sich in wirtschaftlichen und sozialen Bereichen bis in die heutige Zeit aus. Auch die Phantasie soll nicht zu kurz kommen. Wie könnte die Zukunft aussehen, und wird es in einigen Jahren schon normal sein, dass Begriffe wie Ossi und Wessi kaum noch gebraucht werden? Irgendwann sollte verstanden werden, dass es vier statt zwei Himmelsrichtungen auf der Erde gibt. Wie werden wir später leben, und welche Gefahren gilt es nicht zu übersehen? Wird der Sozialstaat in der globalen Welt noch eine Chance haben oder nicht? Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Hier wird der demografische Wandel interessieren. Wie sieht es mit Rente und Grundsicherung aus? Es gibt noch eine ganze Fülle an Themen, die in diesem Buch zur Sprache kommen. Auch wenn es meistens um ernsthafte Fragen geht, darf ein kleiner Schuss Ironie nicht fehlen. Der ist sozusagen das Salz in der Suppe, um auf den Geschmack zu kommen.