Poetik des Zwischenraumes
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In der Moderne manifestieren sich aufgrund einer empfundenen Inkongruenz zwischen sprachlicher Darstellung und Welterfahrung die Zweifel an den Möglichkeiten der Sprache. Der weltliche „Totaleindruck“ des modernen Lebens lässt sich nicht mehr allein durch das Medium der Sprache fassen, relevant werden dagegen das Raum-Zeitliche und damit das Bildliche als Interpretationsmedien der Wirklichkeit. Sprachkrise und Verbildlichung sind dabei als Schlüsselfiguren der modernen Wahrnehmung aufzufassen: In dem untersuchten Zeitraum gilt nicht mehr der Primat der Vernunft; im Gegenteil wird das Projekt der Aufklärung in Frage gestellt und nach neuen Wegen der Wirklichkeitserfassung und -kritik gesucht. Die vorliegende Studie rekurriert diesbezüglich auf Walter Benjamins physiognomische Geschichtsschreibung und seinen gleichzeitigen Versuch einer sprachlichen Kulturkritik, welche die essentielle Bildlichkeit des 17. bis 20. Jahrhunderts mit den Mitteln der Moderne durchdringen möchte.