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Fachwerkarchitektur in Braunschweig

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Braunschweig präsentiert sich heute als moderne Großstadt mit ca. 250.000 Einwohnern. Der alte Stadtkern wird seit Jahrhunderten von den Turmwerken der zahlreichen mittelalterlichen Kirchen geprägt. Neben weiteren Baudenkmälern, welche die Epochen von der Gotik bis zur Architektur der 1950er Jahre umspannen, wird das Stadtbild von modernen Gebäuden beherrscht. Zu den historischen Baudenkmälern gehören auch Fachwerkbauten die in einigen Ensembles und auch vereinzelt erhalten geblieben sind. Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war die Innenstadt mit ca. 2000 Fachwerkgebäuden das wohl größte Flächendenkmal dieser Art in Mitteleuropa. Braunschweig wurde erstmals 1031 in einer Weiheurkunde für die St. Magni-Kirche als „Brunesguik“ erwähnt. Seiner Zeit existierte an Stelle der späteren Burg Heinrichs des Löwen (Dankwarderode) bereits eine Burganlage. Auch der Okerübergang war schon vorhanden und Bestandteil eines wichtigen Ost-West-Fernhandelsweges. Damit war eine typische Voraussetzung für die Entstehung einer mittelalterlichen Stadt gegeben: ein Flussübergang, der von einer Burg geschützt und auch kontrolliert wurde. Zu beiden Seiten des Okerübergangs entstanden Marktsiedlungen. Im Osten des Übergangs geschah dies westlich der Magnikirche, im Westen bildete der Kohlmarkt einen ersten Siedlungsschwerpunkt. Während des 12. Jahrhunderts wuchs die Kohlmarktsiedlung auf den Umfang der späteren Altstadt. Unter Herzog Heinrich dem Löwen (reg. 1142-95) entwickelte sich Braunschweig zu einer der größten Städte Norddeutschlands. Neben dem planmäßigen Ausbau der Altstadt veranlasste Heinrich die Gründung einer weiteren Teilstadt. Ab 1160 entstand östlich der Oker das auf regelmäßigem Grundriss angelegte Weichbild Hagen. In den Jahrzehnten um/nach 1200 wurde schließlich die dreieckige Fläche im Norden der Altstadt aufgesiedelt (Weichbild Neustadt). Der Begriff „Weichbild“ ist hier als Bezeichnung für eine Teilstadt mit eigener Ratsverfassung und Pfarrkirche sowie eigenem Markt zu verstehen. Im Spätmittelalter regierte ein von den Weichbildräten geschaffener „gemeiner Rat“ über die gesamtstädtischen Belange. Die Gliederung der Stadt in Weichbilde ist ein Grund für die Existenz der zahlreichen großen Kirchenbauten in Braunschweig. Der 1209 zum Kaiser gekrönte Otto IV. (reg. 1198/1208-18), ein Sohn Heinrichs des Löwen, veranlasste die erste Gesamtbefestigung. In diese wurde auch das alte Stadtquartier um die Mag-nikirche (Weichbild Altewiek) und das bereits 1115 gegründete Ägidienkloster einbezogen. Westlich der Burganlage bildete sich im Verlauf des 13. und frühen 14. Jahrhunderts das Weichbild Sack heraus. Braunschweig konnte seine Stellung als führender Handelsplatz und Vorort der Hanse vom Spätmittelalter bis in das 17. Jahrhundert behaupten. Dies fand seinen Niederschlag in einer großartigen Bautätigkeit sowohl auf dem Gebiet der Kirchenbaukunst als auch mit einer Fülle wertvoller Profanbauten. Die zumeist im Kern romanischen Pfarrkirchen mit ihren charakteristischen Turmwerken wurden nach und nach zu gotischen Hallenkirchen umgestaltet. In der weltlichen Architektur entstanden neben Spitzenwerken wie dem Altstadtrathaus und dem Gewandhaus bereits im 13. Jahrhundert auch steinerne Wohnbauten. Die Mehrzahl der Bürgerhäuser wurde jedoch in Fachwerkbauweise errichtet. Dabei blieb es auch nachdem die Stadt 1671 von Herzog Rudolf August (reg. 1666-85) unterworfen und in das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel eingegliedert worden war. Fachwerk spielte bis in das 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle im Baugeschehen Braunschweigs.

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2009

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