Karl Amadeus Hartmann
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Mit seinem unbeirrbaren Festhalten an den Idealen der Humanität und Toleranz während der zwölf Jahre der nationalsozialistischen Diktatur und seinem unermüdlichen Einsatz für die Etablierung und Popularisierung der Neuen Musik im Nachkriegsdeutschland ist Karl Amadeus Hartmann, der von 1905–1963 lebte, zweifellos eine der markantesten und eindrucksvollsten deutschen Musikerpersönlichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts. Bekannt und recht gut dokumentiert ist sein Wirken für die Konzertreihe Musica viva des Bayerischen Rundfunks. Sein Profil als Komponist ist dagegen auch Jahrzehnte nach seinem Tod immer noch recht unscharf und nur schwer einzuordnen, nicht nur, weil Hartmann keiner 'Schule' angehörte und auch keine Schüler hatte. In gewisser Weise befand er sich zeitlebens zwischen den Fronten und zwischen den Zeiten, mehr noch als die anderen Angehörigen jener 'mittleren Komponistengeneration', der er sich zugehörig fühlte und deren prekäre Situation er 1960 mit den Worten umriss: 'Publizistisch liegt es doch heute so, dass die sogenannten Avantgardisten die führende Rolle einnehmen. Andererseits hatte die alte Generation das Glück, sich bis zum Krieg entwickeln zu können und sich der musikalischen Öffentlichkeit einen festen Platz zu sichern. Unserer Generation war beides versagt.'