Bodenlos
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Umweltskandale bringen es immer wieder zutage: Die agrotechnische Großindustrie ist für die Vergiftung ganzer Lebensmittelzweige verantwortlich und treibt machtvoll die Verödung einstiger Kulturlandschaften voran. „Bodenlos“ ist eine genaue Beschreibung für das globale Phänomen der Landvertreibung. Diese hat Enteignung und Entwurzelung von Hunderttausenden von Menschen in der so genannten Dritten Welt zur Folge. Und auch bei uns verschwindet das fruchtbare Land (der Humus) dieser Erde. Die Beiträge des Bandes sprechen vom Leben in der Bodenlosigkeit – sei es als Lebensgeschichte, Denkgeschichte oder in Reflexion alltäglicher Erfahrungen der Isolation und Verlassenheit. Sie öffnen den Blick dafür, dass der Verlust des Bodens unsere Kultur und unser Dasein radikal verändert. „Bodenlos“ ist aber auch die beispiellose Verwüstung des sozialen Lebens in den Ländern des reichen Nordens. Einsamkeit, Bindungslosigkeit und der aufgezwungene Verzicht auf ein tätiges, erfahrbares Leben bringen ein Lebensgefühl hervor, das kaum noch Grund unter sich spüren kann. Die Herausgeber: Charlotte Jurk, geb. 1956, ist Sozialarbeiterin und Sozialwissenschaftlerin. Langjährige Berufserfahrung im psychiatrischen Arbeitsfeld. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Beschäftigung: Depression und Gesellschaft sowie Alter und Sterben. Lehrbeauftragte an der Hochschule Rhein/Main zu Themen des Gesundheitswesens. Reimer Gronemeyer, geb. 1939, Theologe und Soziologe, seit 1975 Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Arbeitsschwerpunkte: Afrika und die Entwicklungsfrage; Beziehungen zwischen den Generationen; Hospiz- und Palliativarbeit. Vorstandsvorsitzender der Aktion Demenz, Gießen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen. Zuletzt bei Brandes & Apsel: „So stirbt man in Afrika an Aids“ (2002, 2. Aufl. 2005, „Living and Dying with Aids in Africa“, 2005) und „Verborgenes Afrika“ (2008, zusammen mit Matthias Rompel).