Café Viereck
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Helga Ilgenfritz hat acht Jahre lang das Gebäude der Frohnveste mit seiner wechselvollen Geschichte vielen Menschen nahegebracht. Bei der Recherche zu ihren Führungen hat sie zahlreiche Dokumente gefunden und ausgewertet. Dabei ist sie u. a. auf die Aufforderung zur Sammlung von Haaren für die Herstellung von kriegsnotwendigen Maschinen gestoßen, ebenso wie auf gescheiterte und gelungene Ausbruchsversuche, aber auch auf den tragischen Fall der Veronika Zettler aus Oberthingau. Benno Baudrexl konnte als wichtiger Zeitzeuge weitere Anekdoten beisteuern. Gertraud Kasper überliefert, dass wegen des legendären Pichlsteiner Eintopfes und anderer herzhafter Speisen aus der Küche ihrer Mutter Theresia Schwarz gezielt kleinere Delikte verübt wurden, um sich - gerade während der kalten Jahreszeit - im „Café Viereck“ einzuquartieren. Die Geschichte der Kaufbeurer Strafjustiz wurde durch Michael Haller in einen rechtshistorischen Kontext gestellt. Er beschreibt kurzweilig und informativ die Veränderung der Rechtssprechung und Urteils-Vollstreckung vom Mittelalter bis zur Mediatisierung. Ekkehard Wildung hat sich über einige Gefängnisgeschichten Gedanken gemacht und diese humorvoll in lebendig gezeichnete Cartoons umgesetzt. Zahlreiche Eindrücke für die Nachwelt wurden von Sabine Weger fotographisch festgehalten.