Die Wormser Industriellenfamilie von Heyl
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Die Wormser Industriellenfamilie Heyl entfaltete seit ihrem Aufstieg während des 19. Jahrhunderts, gekrönt durch die Nobilitierung 1886, eine erstaunliche Vielfalt an öffentlichen Aktivitäten in Worms und darüber hinaus. Als Begründer und prägende Gestalten der für die Region so wichtigen Lederindustrie, als nationalliberale Politiker in Stadt und Staat, als Mäzene, Bauherren, Kunstsammler, Kulturförderer, Grundbesitzer und Begründer karitativer Einrichtungen für ihre Arbeiterschaft und die Öffentlichkeit standen die in reformierter Tradition stehenden Heyls im Spannungsfeld zwischen bürgerlichem Aufstiegswillen und der nachhaltig wirksamen Orientierung an adligen Werten und Vorbildern. Die Geschichte der Familie und ihrer ungewöhnlich breiten, über mehrere Generationen zu verfolgenden Wirkungsweisen, ihrer Bauten und Sammlungen, Stiftungen und um sie herum wirkenden Netzwerke zwischen dem 19. und dem Ende des 20. Jahrhunderts wird im vorliegenden Band aus ganz unterschiedlichen historischen und kunstgeschichtlichen Perspektiven heraus beleuchtet. Vor allem auf der Basis in den letzten Jahren vom Stadtarchiv Worms übernommener umfangreicher, überregional wertvoller Nachlässe sowie anhand des reichen, großenteils unbekannten Bildmaterials ergeben sich vielfältige neue Fragestellungen und kulturgeschichtliche Zugriffe. Die Beiträge des Bandes sind eingebettet in grundsätzliche Probleme der in der Forschung vielfältig diskutierten Entwicklungstendenzen des deutschen Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert.