Berücksichtigung von Unsicherheiten in der landwirtschaftlichen Taxation
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Ein zentrales Thema der agraren Taxation ist die Wertermittlung für landwirtschaftliche Vermögensgegenstände. Dabei kommen verschiedene Objekte in Betracht, so die Positionen, die die Bilanz enthält, darüber hinaus Teilbetriebe wie z. B. Biogasanlagen oder ein Hofladen und letztlich ganze Betriebe/Unternehmen. Je nach Objekt und Anlass der Bewertung ist eine von mehreren Bewertungsmethoden auszuwählen. Diese lassen sich grundsätzlich einteilen in marktorientierte und kalkulatorische Methoden. Bei marktorientierten Bewertungen wird auf tatsächlich realisierte Kaufpreise zurückgegriffen. Die Statistik zeigt dabei unter scheinbar gleichen Bedingungen erhebliche Preisunterschiede . Es besteht somit Unsicherheit über den Wert eines Objektes. Kalkulatorische Bewertungen sind meist zukunftsorientiert. Der Wert eines Objektes wird rechnerisch auf der Grundlage von Prognosen geschätzt. In der allgemeinen betriebswirtschaftlichen Literatur wird die Unsicherheit von Prognosen als das schwerwiegendste Problem der Unternehmensbewertung bezeichnet. Gerade im Bereich der Landwirtschaft ist mit zunehmender Unsicherheit zu rechnen. Die Politik zieht sich weiter aus der Stützung landwirtschaftlicher Märkte zurück, während gleichzeitig die Märkte dem Weltmarkt geöffnet werden und so zunehmender Wettbewerbsdruck entsteht . Aus aktuellen Befragungen landwirtschaftlicher Sachverständiger wird deutlich, dass erhebliche Probleme bei der Berücksichtigung und der Kommunikation von Unsicherheiten bestehen.