Die pflanzlichen Dekorelemente der Elfenbeinskulpturen des Kalifats von Córdoba
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Das Lebenswerk des Architekten und Kunsthistorikers Christian Ewert war die Untersuchung und Analyse des westislamischen Bauschmuckes, von seiner Blüte im 10. Jahrhundert bis in das 12. Jahrhundert. Seine letzte, kurz vor seinem Tod abgeschlossene Monographie erweitert unsere Sicht durch die Untersuchung einer eng verwandten Kunstgattung: die spanisch-islamischen Elfenbeinskulpturen. Mit viel Feinsinn und gewohnter Akribie legt der Autor eine umfassende zeichnerische Dokumentation der Dekorflächen von 21 Büchsen und Kästen aus Elfenbein vor, analysiert deren Repertoire an Dekorelementen und setzt diese in Vergleich mit Beispielen des zeitgleich entstandenen Baudekors. Mit der Gründung der prunkvollen Palaststadt Madinat az-Zahra’ bei Córdoba im Jahr 936 entstand ein erhöhter Bedarf an Luxusgütern und, angesichts des verfeinerten, die Würde des Kalifen betonenden Hofzeremoniells und des Zustroms hochrangiger auswärtiger Gäste und Gesandtschaften, auch der Bedarf an Würdegeschenken. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, schöpfte eine Meisterelite einen überbordenden, nur schwer vollständig zu erfassenden Formen- und Variantenreichtum, der sich auf plastischem Bauschmuck und in Elfenbeinschnitzereien gleichermaßen findet. Offenbar arbeiteten Baudekorateure und Elfenbeinschnitzern Seite an Seite und beeinflussten sich gegenseitig.