Dialoge und Resonanzen
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Musikgeschichte darzustellen, das bedeutete bis weit ins 20. Jahrhundert hinein vor allem eine Kategorisierung der Phänomene nach in sich hermetisch abgeschlossenen Ordnungssystemen, als deren wirkungsmächtigstes wohl das Prinzip streng national definierter Traditionen gelten kann. Weitaus weniger in den Blick genommen wurde hingegen das Moment des Austauschs, des Dialogs, sei es zwischen verschiedenen Nationen und Kulturen oder auch über die Schranken (und Beschränkungen) einzelner Epochen hinweg. So aufgefasst, erscheint Geschichte nicht als eine lineare, gar kausal oder teleologisch gedachte Entwicklung, sondern vielmehr als ein Resonanzraum, in dem Vergangenes mit Heutigem zusammenhängt und manches, was weit voneinander entfernt liegt, plötzlich eine erstaunliche Nähe offenbaren kann. Diese „Vernetzungen“ sowie die vielfältige Wechselwirkung der Musik mit den jeweiligen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingen aufzuspüren – darin liegt das Ziel des Bandes, der 20 Beiträge zu verschiedensten Themen einer übergreifenden Kulturgeschichte vereint.