Die Immunität der Literatur
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Literatur als Strategie der Immunisierung Immunität ist in den letzten Jahren zu einem Leitbegriff geworden – Johannes Türk nimmt ihn auf und macht ihn für die Literatur- und Kulturwissenschaft fruchtbar: Literatur und Immunität hängen eng zusammen, so seine These, ja man kann sogar behaupten, dass Literatur den Menschen immun macht gegenüber den Zumutungen des Lebens – so deutet Türk z. B. die Funktion der Tragödie bei Aristoteles und Schiller ebenso wie die Form des Bildungsromans. Das Buch folgt der Entdeckungsgeschichte der medizinischen Immunität seit der Antike und verbindet sie mit den literarischen Aneignungen von Immunität etwa bei Goethe, Thomas Mann, Proust und Freud. Türk erkennt Immunität dabei als ein zentrales Paradigma der Kulturwissenschaft und kann in seinen überraschenden Interpretationen zeigen, welche Impulse von dieser neuen Betrachtungsweise ausgehen können.