Freiheitspilger und Geschäftemacher
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„Paris wird beynah izt von Deutschen bevölkert“ staunte Karl Friedrich Cramer im November 1796. Tatsächlich: Frankreichs Metropole zog deutsche Zeitgenossen fast magisch an. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts waren zahlreiche Lehrlinge und Gesellen auf ihrer Wanderschaft nach Paris gekommen und viele im Faubourg Saint-Antoine gleich hinter der Bastille geblieben. Neben den Handwerkern zog die Stadt deutsche Künstler, Gelehrte und Diplomaten an. Im 18. Jahrhundert wuchs eine regelrechte deutsche Kolonie heran. Der Ausbruch der Französischen Revolution lockte noch mehr Deutsche an die Seine. Wer waren diese Deutschen und warum kamen sie? Was erhofften sie sich in der Fremde, was fürchteten sie zu Hause? Welche Erfahrungen sammelten sie in der Großstadt? Im Fokus dieser Fragestellung stehen Berichte von Deutschen, die während der Direktoriumszeit die französische Metropole aufsuchten, sich kürzere oder längere Zeit in Paris aufhielten und in Briefen, Tagebüchern oder Publikationen die dortigen Verhältnisse darstellten. Patrick Spell erzählt mit diesem reichen Quellenfundus eine Alltagsgeschichte des nachrevolutionären Paris aus Sicht der deutschen Parisfahrer. Damit rückt eine Epoche ins Blickfeld, die hinter den stürmischen Revolutionsjahren selbst bislang stets zurückstehen musste.