"Nie mehr eine Politik über Polen hinweg"
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Die Aussöhnung mit Polen war für Willy Brandt eine politische und moralische Pflicht. Elf Beiträge polnischer und deutscher Wissenschaftler beleuchten die Ostpolitik des Kanzlers und ihre Wirkungen von 1969 bis zur friedlichen Revolution 1989 aus Sicht der Bundesrepublik, Polens, der DDR, des Vatikans und der Sowjetunion. Bildeten die Verhandlungen mit der Sowjetunion den unerlässlichen ersten Schritt zur Entspannung, so lag die moralische Mitte von Brandts Ostpolitik in Warschau, wie dieser Band zeigt. Doch auch die Haltung der CDU/CSU-Opposition, die Frage der Entschädigung polnischer NS-Opfer und die stürmisch wachsenden gesellschaftlichen Kontakte zwischen Polen und Deutschen infolge des Warschauer Vertrags finden Berücksichtigung. Dass sein Besuch in Warschau 1985 einen bitteren Beigeschmack hatte, weil die Begegnung mit dem polnischen Friedensnobelpreisträger Lech Walesa nicht gelang, wird ausführlich diskutiert. Den Abschluss bildet eine fundierte Würdigung der Bedeutung Willy Brandts für die deutsch-polnischen Beziehungen und für die deutsche Einheit. Mit Beiträgen von Friedhelm Boll, Andreas Grau, Wanda Jarzabek, Einhart Lorenz, Gottfried Niedhart, Burkhard Olschowsky, Dominik Pick, Heinrich Potthoff, Bernd Rother, Krzysztof Ruchniewicz und Katarzyna Stoklosa.