Der Jugendgerichtshof Wien
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Als die zweite ÖVP/FPÖ-Regierung unter Wolfgang Schüssel in den Jahren 2002/2003 beschloss, den Jugendgerichtshof Wien aufzulösen, ging eine Welle der Empörung durch Österreich. Dieter Böhmdorfer, damals blauer Justizminister, wurde sowohl von den Medien als auch von der Opposition attackiert; viele Fachleute kritisierten, seine Entscheidung sei falsch. Heute, fast ein Jahrzehnt später, ist wieder Konsens, dass für die straffällig gewordenen Jugendlichen unbedingt etwas getan werden müsse; sie einfach im „Grauen Haus“, dem größten Gefängnis Österreichs, gemeinsam mit erwachsenen Kriminellen zu ‚verstauen‘, sei zu wenig. Ein Ersatz für den in die Geschichte „entsorgten“ Jugendgerichtshof Wien wird daher dringend gesucht. Das in diesem Buch zusammengetragene Material schildert erstmals die Zerstörungsgeschichte des JGH Wien und legt der interessierten Öffentlichkeit eine erschöpfend recherchierte Story der jüngsten Zeitgeschichte Österreichs vor.