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Die Gattung des „Iambos“ zählt zu den umstrittensten Forschungsobjekten der griechischen Versdichtung. Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. treten Performer wie Archilochos, Semonides und Hipponax in Erscheinung, die in bestimmten Versgattungen Themen behandeln, die dem modernen Leser als schonungslos und explizit erscheinen. Martin Litchfield West leitete 1974 eine Wende in der Auffassung des Genres ein, indem er Archilochos' Selbstaussagen als Rollendichtung interpretierte. Diese Theorie stieß auf Widerstand, insbesondere in Deutschland und Italien, wo Wolfgang Rösler einen symposialen Kontext für die Jambiker entdeckte und Enzo Degani Hipponax als „antiken Villon“ neu bewertete. Klaus Lennartz unternimmt es, ein Gesamtbild des Iambos zu zeichnen und die Dynamiken des Genres als Möglichkeitsselektionen zu lesen. Er beleuchtet die „Archilochische“ und „Hipponaktische Frage“ sowie den truth effect des Solonischen Jambik und die Integration der jambischen Klassiker in die Diskurse des 5. Jahrhunderts. Zudem wird die Renaissance des Iambos bei Kallimachos thematisiert. Über den griechischen Raum hinaus untersucht Lennartz die Transformation des Iambos in Catulls Epigrammatizität und Horaz’ Restauration. Er hinterfragt die Intertextualitätsstrategien und trägt so zu einem klareren Gattungsverständnis eines der bedeutendsten europäischen Dichter bei. Das Werk ist als molekulares Fachbuch verfasst und bietet eine über die Fachgrenzen hina
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Iambos, Klaus Lennartz
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2010
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