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Im Alter von 43 Jahren erlebt Bastian Brisch – verheiratet, zwei Töchter – sein schwules Coming-out. „Herzlichen Glückwunsch,„ könnte man sagen, „besser spät als nie.“ Doch was in vielen Lebensgeschichten eine Art Happy-end bedeutet, Befreiung und Start in ein neues Leben, erweist sich für Brisch zunehmend als Alptraum. Ursache der Probleme: Brisch arbeitet bei der evangelischen Kirche. Nach ängstlichem Zögern offenbart er sich seiner Frau. Die spontane Antwort lautet: „Das schaffen wir schon.„ Schritt für Schritt kämpft Brisch um die Verwirklichung seines schwulen Lebens, er stellt sich seiner Verantwortung und will es allen Beteiligten – der Frau, den Kindern, dem kirchlichen Dienstvorgesetzten – Recht machen. Die Reaktion läßt sich in zwei Sätzen zusammenfassen: Dem „Problem“ Homosexualität wird mit schönen Worten viel Verständnis entgegengebracht, doch der schwul lebende Mensch ist sowohl für die Familie als auch die Kirche untragbar. Der Bruch mit der Familie und die Versetzung bei der Arbeit sind die schmerzhaften Konsequenzen. Erst die Geborgenheit in der AG „Homosexuelle und Kirche" und befreiende Erlebnisse auf dem Kirchentag geben Brisch die Kraft, seinen Weg weiterzugehen.