Interference in skilled and unskilled grasping
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Neuropsychologische Befunde legen eine Trennung des visuellen Informationsverarbeitungssystems von Primaten in zwei kortikale Pfade nahe: Ein ventraler Pfad zur (bewussten) Wahrnehmung, und ein dorsaler Pfad zur Planung und Überwachung motorischer Handlungen. In der vorliegenden Arbeit werden zwei Aspekte eingehender untersucht: (1) Verarbeitung im dorsalen Pfad soll automatisch ablaufen, und (2) ungeübte sowie linkshändige (Greif-)Bewegungen sollen vom ventralen Pfad gesteuert werden. Dazu werden sieben Experimente berichtet, die verschiedene Greifbewegungen (zumeist) im Kontext von Doppelaufgaben untersuchen. Konsistent zeigten sich dabei zwei Befunde. Erstens waren alle Greifbewegungen anfällig für eine parallel auszuführende Zweitaufgabe. Zweitens lassen sich für ungeübte und linkshändige Greifbewegungen keine Hinweise für eine Beteiligung des ventralen Pfades erkennen. Diese Befunde legen den Schluss nahe, dass alle Greifbewegungen durch den selben Mechanismus gesteuert werden (vermutlich durch den dorsale Pfad), und dass dieser Mechanismus Kapazitätslimitierungen unterliegt - also nicht als streng automatisch konzeptualisiert werden kann.