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Freie Wohlfahrtspflege in Deutschland

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Sozialwirtschaftliches Handeln in Deutschland wird maßgeblich durch die gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände und deren Einrichtungen getragen, deren originäre Motivation sich auf das Anliegen gründet, Menschen in Notlagen zu helfen. Das verschiedenartige Angebot Sozialer Dienst- und Beratungsleistungen reicht von (organisierten) Einzelaktivitäten Freiwilliger bis hin zu institutionellen Leistungen der Gesamtverbände und ihrer Einrichtungen. In den letzten Jahren hat sich für die marktfähigen dieser Dienst- und Beratungsleistungen ein eigener Sozialmarkt entwickelt, auf dem gemeinnützige und erwerbswirtschaftliche Anbieter nebeneinander aber auch in direkter Konkurrenz zueinander auftreten - wobei Wettbewerb auch innerhalb der Gruppe der Gemeinnützigen auftritt. Aber auch jenseits der Marktgrenzen, bei den nicht-marktfähigen Sozialen Dienstleistungen, herrscht Wettbewerb - und sei es nur um Ehrenamtliche, Fördergelder oder sonstige Ressourcen. Damit ist die Problemlage skizziert: Ökonomische Aspekte wie der qualitätsrelevante Effizienz- und Effektivitätsgedanke müssen genauso wie die traditionell ethisch-weltanschaulichen Faktoren systematisch in das Handeln der gemeinnützigen Einrichtungen eingebunden werden, wenn diese langfristig weiterbestehen wollen. Das bedeutet für die jeweiligen Verbände und ihre Einrichtungen, dass sie ein klares Bild davon entwickeln müssen, welche Wertebasis sie ihrem Handeln zu Grunde legen und inwieweit sie andere Handlungslogiken - allen voran die ökonomische Determination - für die Realisierung ihrer Tätigkeitsprofile aufnehmen können. In den vergangenen Jahren hat sich die Ausrichtung der Verbände und ihrer Einrichtungen gewandelt. So wurden verstärkt betriebswirtschaftliche Elemente aufgenommen, was sich nicht immer reibungslos in die motivbezogene Arbeit integrieren ließ. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der grundsätzlichen Vereinbarkeit von ökonomischen und ethischen Anforderungen im Sozialen Sektor, um durch den Reflexionsprozess das beiderseitige Verständnis zu fördern, und so zu einem harmonischeren Miteinander und gegenseitigen Lernen beizutragen. Dabei werden grundlegend drei Betrachtungsebenen des Handelns unterschieden: die Mikroebene des individuellen Handelns, die Makroebene des institutionellen Handelns und die Mesoebene des Übergangs zwischen individuellem und institutionellem Handeln. Integrativ bezieht sich die Arbeit dabei sowohl auf den theoretisch-strategische Kontext der wissenschaftlichen Theoriebildung als auch auf den strategisch-operativen Kontext des konkreten Marktgeschehens. Entsprechend der sich damit aufspannenden Komplexität wird an zentralen Themenfeldern (Sozialmanagement, Non-profit-Forschung, philosophische und theologische Wirtschaftsethik und Unternehmensethik) der weite Bogen von der Theorie zur Praxis und von der institutionellen bis individuellen Betrachtungsebene gespannt. Adaptionen und Analogieschlüsse zeigen deutlich auf, an welchen Stellen die vorhandene Theoriebildung und Praxis aus dem privatwirtschaftlichen und öffentlichen Bereich für die Situation der gemeinnützigen Verbände und deren Einrichtungen übertragbar ist und an welchen Stellen mit Blick auf die Institutionskultur und deren Wertebasis abweichende Schwerpunkte zu legen sind.

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2011

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