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Hasard

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Das Hasard kann als eine zentrale Metapher der Moderne verstanden werden. An ihm wird nicht nur ein tiefer Widerspruch zwischen Providenz und Kontingenz, Wahrscheinlichkeitsberechnung und Unberechenbarkeit, Sinnverlangen und Sinnverlust erkennbar, dem Bild von dem Leben und der Welt als Glücksspiel sind zugleich eine Fülle spezifi sch moderner Erfahrungen eingeschrieben: die Zweckentbundenheit des Spiels, die Haltlosigkeit, der Macht- und Kontrollverlust des Spielers, die Diskontinuität und Arbitrarität des Hasards, das Spiel als Wiederholung und ewiger Neuanfang u. v. m. Das Hasard wird – nicht zuletzt auch durch seine eigentümliche Verbindung mit Spekulation, Infl ation, Rezession – zu einem Krisensymptom ersten Grades. Der vorliegende Band versucht, die erstaunlich reichhaltige Geschichte des Hasardspiels in der deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart zusammenzutragen. Anhand von Einzelbeiträgen zu unterschiedlichen, teils bekannten, teils weniger bekannten Autoren und verschiedenen Stationen der Spielthematik verzeichnet und deutet der Band damit eine Geschichte, die zugleich auch Einsichten liefert in den literarischen Umgang mit Erfahrungen von Zufälligkeit, Sinnlosigkeit und Willkür – und die für die deutschsprachige Literatur in dieser Form bislang noch ungeschrieben war.

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Hasard, Louis Gerrekens

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Erscheinungsdatum
2012
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