Syntaktische Kategorien
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Nach einer Einführung in die Problematik linguistischer Kategorisierung wird ein kritischer Überblick darüber gegeben, wie in linguistischen Theorien syntaktische Kategorien identifiziert und beschrieben werden. Aufgrund der Sonderstellung von Wortarten, die häufig als syntaktische Kategorien missverstanden werden, beginnt die kritische Betrachtung mit der Téchnē grammatikē des Dionysios Thrax aus dem ersten Jahrhundert v. Chr., auf die die Definition der Wortarten zurückgeht. Deutlich wird dabei, dass es sich hier nicht um syntaktische Kategorien handelt, was auch für die Wortarten der anschließend diskutierten Grammatik von Port Royal aus dem siebzehnten Jahrhundert gezeigt wird. Die Auseinandersetzung wendet sich dann zunächst syntaxzentrierten Ansätzen wie dem amerikanischen Strukturalismus, der durch Chomsky geprägten frühen generativen Transformationsgrammatik, der Prinzipien- und Parametertheorie und dem minimalistischen Programm zu. Berücksichtigt werden hier auch jeweilige Alternativen wie die generative Semantik, die Kasusgrammatik, die lexikalisch-funktionale Grammatik und die kopfgesteuerte Phrasenstrukturgrammatik. Es folgt eine Betrachtung semantisch-zentrierter Ansätze, wobei vor allem die kognitive Grammatik und die lokalistische Kasusgrammatik Berücksichtigung finden. Untersucht wird schließlich die Definition syntaktischer Kategorien im Rahmen der Sprachtypologie, wobei verschiedene Varianten der Konstruktionsgrammatik sowie insbesondere die funktionale Grammatik und die Role-and-Referenz-Grammatik diskutiert werden. Das Buch schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse bezüglich der Identifikation und Beschreibung syntaktischer Kategorien in den betrachteten Theorien und mit einer Erklärung für die dominante Präsenz der Wortarten in der linguistischen Kategorisierung. Für jeden der betrachteten Ansätze werden zunächst die theoretischen Vorgaben und das entsprechende Grammatikmodell vorgestellt. Anschließend wird gezeigt, wie auf Grund postulierter Regeln, Prinzipien oder Konstruktionen im Zusammenspiel mit Spezifikationen sprachlicher Einheiten im Lexikon deren mögliche Positionen in Satzzusammenhängen und damit ihre Zugehörigkeit zu syntaktischen Kategorien – zumindest theoretisch – determiniert werden. In jedem Fall werden auch Vor- und Nachteile aufgezeigt, die sich für den jeweils betrachteten Ansatz ergeben.