Die Plangestalt des Ganzen
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„Denken und Bauen zeugen von der einzigartigen Größe unseres verstorbenen Freundes“, schrieb Ludwig Mies van der Rohe, als Rudolf Schwarz vor fünfzig Jahren einem Herzinfarkt erlegen war. Der Architekt, Stadtplaner und Architekturschriftsteller Schwarz hatte sich gegen Ende der Weimarer Republik einen Namen als Neuerer in der Architekturszene gemacht. Nach 1945 galt er als Autorität des Kirchen- und Städtebaus. In Köln legte er als Generalplaner die Fundamente für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Hier entstanden auch bedeutende Profanbauten wie der Gürzenich und das heutige Museum für Angewandte Kunst (ehemals Wallraf-Richartz-Museum). Als Polemiker, der er war, löste Schwarz eine heftige Architekturdiskussion aus, die so genannte Bauhaus-Debatte. In ihr trat er für eine andere Moderne ein als die, mit der wir leben müssen. Der Kölner Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt hat sich seit langem mit dem Werk von Schwarz auseinandergesetzt. In Vorträgen und Aufsätzen beschreibt er Bauaufgaben, die für Schwarz prägend waren, und geht seinen Beziehungen zu Kollegen, seinen Lehrern Hans Poelzig und Dominikus Böhm, seinen jüngeren Weggefährten Emil Steffann, Oswald Mathias Ungers und vielen anderen nach. Wie Schwarz gearbeitet hat, deuten reizvolle, im kreativen Augenblick entstandene Architekturskizzen an, die hier zum ersten Mal publiziert werden. Es sind Notate in Bleistift oder Tinte, fast Kürzel, die doch die vollständige Idee dieser Bauten enthalten.