Die Rechtswissenschaft ohne Recht
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In dieser stilistisch herausragenden und höchst unterhaltsamen Arbeit schafft es der Autor, fundamentale philosophische Überlegungen mit hintergründiger Polemik zu kombinieren. Im Mittelpunkt seiner Kritik steht die Auffassung und Rolle des Rechts. Durch die Souveränitätsbehauptungen der Staaten diene jenes den politischen Eliten und Winkeladvokaten nur noch als Instrument zur Erhaltung und zum Ausbau ihrer Macht, obwohl es ursprünglich die absolute Größe darstellen sollte, nach der sich Staaten zu richten hätten. Nelson argumentiert weiterhin, dass auch auf Grundlage dieses verkümmerten Rechtsbewusstseins der zu jener Zeit tobende Erste Weltkrieg ausbrechen konnte und das Recht selbst eine metaphysische Komponente sei, die sich keiner Regierung unterwerfen dürfe. Seine kritische Abhandlung über die unmögliche Vereinbarkeit von Souveränität und Völkerrecht besitzt nach wie vor uneingeschränkt Gültigkeit. Leonard Nelson (1882-1927) war einflussreicher Philosoph und Mathematiker. Er gründete 1922 die Philosophisch-Politische Akademie und 1926 den Internationalen Sozialistischen Kampfbund.